Caspar van Meel
John Goldsby attestierte 2014: „Caspar van Meel verfügt über eine persönliche Stimme, die unter Bassisten sehr selten ist.“
Caspar van Meel – connecting in music
Schon von jeher interessierte Caspar van Meel „das Muster, das verbindet“. Die niederländische Offenheit und Toleranz, eine Jugend im Ausland u. a. haben zu einer offenen und neugierigen Haltung geführt.
So wundert es nicht, dass der 1979 in Amersfoort geborene van Meel zunächst ein Diplom im Kultur- und Wissenschaft-Studien mit Schwerpunkt Philosophie an der Universität Maastricht (NL) erlangte und parallel Kontrabass am Conservatorium Maastricht bei Jan van de Boomen und Carol Hart (Concertgebouw-Orchester Amsterdam) studierte. Schließlich widmete er sich vollständig der Musik und erlangte ein Diplom an der Folkwang Universität in Essen bei John Goldsby (WDR Big Band).2014 nahm er am renommierten Workshop für Jazz und kreative Musik am Banff Center in Kanada teil und arbeitete dort u. a. mit Steve Coleman, Vijay Iyer, Jeff Tain Waits, Reggie Workman und Marcus Gilmore.
Das Ergebnis ist eine interkulturelle/kosmopolitische Einstellung, die sich auch in Caspar van Meels Musik widerspiegelt. Vielseitigkeit in Musik und Leben, musikalische Einflüsse aus der ganzen Welt verschmelzen zu einem neuen, eigenen Stil, der fest in der Jazztradition verwurzelt ist.
Mit diesem Fundament gestaltet der niederländische Bassist, Arrangeur und Komponist mit dem Kontrabass auf sensible Art und Weise. Dabei gelingt es ihm, das Wesen des Kontrabasses offen zu legen. Und immer bewahrt sich Caspar van Meel eine offene Haltung gegenüber stilistischen Einflüssen und Kulturen auf der einen Seite und der Kreativität und den Ideen von Musikerkollegen auf der anderen Seite.
Damit vereint er eine enorme stilistischen Vielfalt und bewegt sich in begleitend basstypischer Funktion ebenso elegant auf seinem Instrument wie als Solist. Wenn Caspar van Meel spielt, steht er im ständigen Dialog mit seinem musikalischen Umfeld. Sein sowohl virtuoses als auch solides Spiel ist fest in der Jazztradition verwurzelt, zeigt aber auch immer eine in die Zukunft gerichtete Kreativität. John Goldsby, Bassist der WDR-Big Band, attestiert ihm denn auch „ein offenes Ohr für die Zukunft.“.
Caspar van Meel hat als Musiker, Schreiber und Denker einen Sinn für Struktur, Verbindung und Übergänge. Für ihn ist das eine Denkweise, die sich auf die Musik überträgt, bei der Gedanke ganz natürlich auf den nächsten folgen sollte. Kompositorisch und in einer Improvisation, wenn das Thema von den Musikern weiter diskutiert wird. Er bezieht sich auf den deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche, wenn er „Musik als Metapher für die menschliche Kreativität“ beschreibt oder auf den impressionistische Komponisten Erik Satie , mit dem Motiv „Zeitgeist in der Musik“ zu fangen.
Van Meel gewann bereits mehrere Preise: Mit seinem Quintett setzte er sich bei der Future Sounds Competition durch und er erhielt den Jazzpreis Ruhr. Als Co-Leader der Band Trigonon wurde er mit dem Jazzwerkpreis Ruhr ausgezeichnet. Als Bassist der Mike Roelofs Band erreichte er das Finale der Dutch Jazz Competition. Im Jahr 2020 veröffentlichte van Meel die CD “On the Edge” mit dem Caspar van Meel Quintet und 2023 erschien seine zweite CD “Satie — A Time Remembered”. In den letzten Jahren hat er weiterhin Aufnahmen gemacht mit dem Ellington Trio feat. Frederik Köster und TREY feat. Stefan Karl Schmidt. Van Meel ist außerdem auf unzähligen CDs als Sideman und als Bandleader zu hören.
Er spielte unter anderem mit der WDR Big Band, Philip Catherine, Götz Alsman, Gerd Dudek, Martin Sasse, Peter Herborn, Stephan-Karl Schmidt, Christoph König Pablo Held, Jonas Burgwinkel und Denis Gäbel; außerdem trat er auf bekannten internationalen Festivals auf, etwa dem North Sea Jazz Festival, der WDR Jazz Night, Internationale Niederrhein Musikfestival und den Leverkusener Jazztagen. Er wird regelmäßig für Theater- und Studioproduktionen engagiert, arrangierte und komponierte Musik für die Tonhalle Düsseldorf sowie die Bochumer Symphoniker und arbeitet leidenschaftlich als Musikpädagoge.
Die Presse schreibt über seine Musik:
„Eine ausgelassene Atmosphäre, in der man hochkarätigen Musikern zuhören kann, die leidenschaftlich zusammen musizieren.“ (Thomas Bugert, Jazzthetik, 01/02–2021)
„Eine Mischung aus komplexen Kompositionen, raffinierten Arrangements und dem Spagat zwischen intellektuellem Ansatz und leidenschaftlichem Spiel.“ (Wolfgang Giese, Musikanisch, 12/2–2021)
„Hohes musikalisches Niveau mit großem Spaßfaktor.“ (Hans-Bernd Kittlaus, Jazzpodium, 10–2022)