Cédric Hanriot, Pianst, Komponist und Hochschullehrer

Cédric Hanriot

Cédric Hanriot ist Pianst, Komponist und Hochschullehrer. Das Album Beautiful Life der Sängerin Dianne Reeves wurde nicht zuletzt für seiner Pianoarbeit mit dem Grammy als Best Jazz Vocal Album ausgezeichent.

Cédric Han­ri­ot arbeit­ete mit Ter­ri Lyne Car­ring­ton, Don­ny McCaslin, Her­bie Han­cock und Gré­goire Maret Hav­ing, spielte als Side­man und Band Leader auf der ganzen Welt und schuf einen einzi­gar­ti­gen und unver­wech­sel­baren Stil, der akustis­che und elek­tro­n­is­che Instru­mente und Ele­mente vereint.

„Ein gutes Dutzend Solo‑, Trio- und Band-Ein­spielun­gen hat Han­ri­ot bis­lang veröf­fentlicht. Seine neue Pro­duk­tion Time Is Col­or ist von filmis­ch­er Dimen­sion geprägt. Vielgeschichtete, elek­tro­n­is­che Tex­turen tre­f­fen darin auf das sat­te Fun­da­ment akustis­ch­er Instru­mente, Kon­tra­bass, Piano und Schlagzeug. Der aus Chica­go stam­mende Rap­per Samuel Nash führt das expres­sive, bisweilen funkrock­ige Jazz-Urban-Music-Pro­gramm mit seinem Sprechge­sang zu den musikrev­o­lu­tionären Block­par­tys der späten 70er-Jahre zurück, als Rap noch gesellschaft­spoli­tis­chen Impe­tus hat­te. Welche Farbe die Zeit annimmt, liegt freilich im Auge des Betra­chters. Auf „Time Is Col­or“ chang­iert sie zwis­chen erdi­gen Sandtö­nen, nacht­funkel­n­dem Ster­nen­leucht­en und sinnlichem Rot-Violett.

Time Is Col­or ist die vor­läu­fige Stan­dortbes­tim­mung des 45-jähri­gen Musikreisenden, der das Fes­tle­gen auf ein Genre schon früh als Beschnei­dung der eige­nen Kreativ­ität emp­fand. Jedes Stück Musik, ob im Radio oder im direk­ten Live-Set­ting wahrgenom­men, ließ ihn seit früh­ester Kind­heit staunen, sagt Han­ri­ot. Mehr noch, Musik tran­szendierte die Real­ität für ihn, wie er weit­er aus­führt. „Es war beina­he so, als ob meine Exis­tenz traumähn­liche Züge annahm, wenn mich Noten und Akko­rde umgaben, die meine Ohren erre­icht­en“, erin­nert er sich. „Jenes Staunen, das mich überkommt, wenn Musik spielt, hat sukzes­sive meinen Wun­sch genährt, ihre faszinierende Schön­heit zu meis­tern, und meine Musik-Lei­den­schaft zu ver­tiefen.“ (Text: Mar­cel Westphal)